10.11.10

Haltestelle: Meine Stadt – unsere Stadt

 

Beim Projekt „Haltestelle“ sollten Kinder „inne halten“ und über ihr Leben, ihr „Hier-sein“, ihre Stadt reflektieren. Dazu wurden in der Heilpädagogischen Tagesstätte und an anderen Stellen der Stadt außerordentliche Haltestellen eingerichtet. Forchheimer Kinder und Jugendliche konnten sich kritisch mit ihrer Stadt auseinandersetzen. Die Ergebnisse wurden allen Bürgern der Stadt zugänglich gemacht und sollten zur Diskussion und Auseinandersetzung anregen.

Das Projekt gliederte sich in zwei Teilprojekte:

Hey, wo kommst Du her – Selam, nerden geliy-orsun? … Auf ethnischer und historischer Spurensuche in Forchheim

An diesem sozialen Kunst- und Forschungsprojekt nahmen Schülerinnen einer zehnten Klasse des Ehrenbürg-Gymnasiums, Schüler und Schülerinnen einer achten Klasse der Ritter-von-Traitteur-Hauptschule sowie Besucher des Jugendhauses Forchheim und Jugendliche des AWO-Kinderhortes teil.

Die Teilnehmer führten Interviews mit Einwanderern durch und fotografierten sie in ihrem Lebensumfeld. Sie dokumentierten die Interviews mit Kameras und Tonaufzeichnungsgeräten oder verwendeten auch ihre Mobiltelefone. Sie stellten aus den gewonnenen Text-, Bild- und Tondokumenten eine Ausstellung zusammen, die auf Plakaten Einblick in die Situation von Migranten im Raum Forchheim gewährt. Dieser Blick zeigt die Geschichte und das Privatleben von Menschen. Durch diesen Zugang zum Leben der Menschen mit anderer Herkunft wurden kulturelle Ressentiments überprüft und in Frage gestellt, Parallelen zur eigenen Lebensart kamen zum Vorschein. Die Jugendlichen betrachteten die eigene Herkunft bewusster und nahmen Anteil am Schicksal anderer.

Neben diesem Zugehen auf Fremde recherchierten wir aber auch im Internet sowie im Archiv und in der Bibliothek der Stadt, um die Ausstellung inhaltlich abzurunden und dem Wesen der Migration auf die Spur zu kommen. Die Präsentation der Interviews und Fotoarbeiten fand zunächst im Jugendhaus Forchheim statt, später folgten Ausstellungen in der Sparkasse Forchheim und im Ehrenbürg-Gymnasium.

Stop – wir sind’s, die Kinder Forchheims!

Bei diesem Projekt konnten sich Kinder aus Forchheim kritisch mit ihrer Stadt, ihrem Wohnort und ihrem „Hier-sein“ auseinandersetzen.

Im künstlerischen ersten Projektteil gestalteten Kinder der Heilpädagogischen Tagesstätte und Kinder des Forchheimer Ferienprogramms drei Leinwände zum Thema: „In Forchheim zu Hause. Wer bin ich und was mache ich hier eigentlich?“. Die Kinder streiften durch die Stadt und sammelten Bild-, Objekt- und Fotomaterial. Gemeinsam wurden diese Materialien, Fotos und Objekte in eine große Assemblage zusammengefügt.

Im zweiten Teil des Projektes wanderte diese Assemblage an verschiedene Orte in Forchheim: in die Heilpädagogische Tagesstätte, an einen Kinderhort und eine Schule, in die Fußgängerzone. Überall konnten sich Kinder und Jugendliche vor dem Kunstwerk fotografieren lassen und ihre ganz persönliche Sicht von Forchheim mit eigenen Worten erklären. Die Statements der Kinder wurden mittels Tonaufnahmen festgehalten.

Aus den Statements und Fotos der Kinder entstand eine Plakatserie, die im dritten Teil auf ca. 100 Plakatständern an vielen Stellen in der Stadt öffentlich sichtbar aufgestellt wurde und dadurch zu Diskussionen über Forchheim aus Sicht der Kinder anregte. Gleichzeitig wurde die Plakatserie und ein Film zur Entstehung des Kunstwerkes in einer Ausstellung in der Sparkasse Forchheim präsentiert.

Organisiert und durchgeführt wurde das Projekt Haltestelle von der Heilpädagogischen Tagesstätte des Caritasverband Forchheim und der Schule der Phantasie Fürth/Franken.

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