Wie jedoch vermitteln wir diese Werte? Wie finden wir Wege, diese Werte an Kinder und Jugendliche weiterzugeben? Wie können wir wieder über Werte sprechen lernen?
Werte sind der Schlüssel für ein gelingendes friedliches Zusammenleben. Es gibt übergeordnete Werte, die sich in den Menschenrechten wieder finden. Die Auslegung der Werte ist eng mit den jeweiligen Kulturen verbunden und braucht deswegen eine klärende nicht-wertende Kommunikation. Werte sind Orientierungen. Werden diese Orientierungen verschwiegen oder nicht mehr für das Leben wichtig, so entsteht ein Leerraum, der sich in der Regel mit der Macht des Stärkeren und der Gewalt der Mächtigeren füllt.
Ein Wachsen durch Werte zielt auf die Vielfalt in unserer Gesellschaft, in der verschiede Kulturen, Menschen mit unterschiedlichen Neigungen und Wahrnehmungen, Geschlechtern und Generationen zusammenleben wollen. Die Kultur einer Gruppe darf niemals über die verfassten Werte einer Gesellschaft stehen. So erfordert eine Werteorientierung eine Klarheit, ein Wiedererlernen der eigenen verfassten Werte, wie die Würde des Menschen, die Freiheit des Denkens oder die Gleichheit der Menschen vor dem Recht, usw. Wie können wir heute noch über Werte reden? Wie können wir in Jugendarbeit und Schule in dieser Richtung Akzente setzen?
Dies waren die Fragen, die sich das Bürgerforum Gräfenberg bei dem durchgeführten Workshop gestellt hat.
So fand im Februar 2009 eine Zukunftswerkstatt „Werte“ in Obertrubach statt. Karl-Heinz Bittl, Autor des Handbuches „Wertekiste“ moderierte diesen Prozess. In Kleingruppen arbeiteten aktive Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis an ihren eigenen Problemen mit den Werten.
Hier wurden Ideen entwickelt, die innerhalb verschiedener Organe zu einem positiven Verständnis von Werten führen sollen. Im zweiten Seminar wurde entschieden, gemeinsam mit dem FBF-Nürnberg eine interaktive Ausstellung über Friedensmacher mit dem Titel „Frieden zählt!“ im Dezember durchzuführen.
In weiteren Veranstaltungen vertieften die Teilnehmenden ihre „Wertefragen“ und wie diese angesichts rechtsextremer Positionen konstruktiv umgesetzt werden können.
Die Ausstellung im Dezember 2009 wurde ein voller Erfolg. Eine Schülerin sagt: „Für mich war die Ausstellung ein Fenster in eine Welt, in der noch für Frieden und Gerechtigkeit gekämpft wird. Ich habe gerne aus diesem Fenster geblickt.“
Vielfalt ist ein Fenster, um die Welt neu zu entdecken.
Gefördert im Rahmen des Bundesprogramms
"VIELFALT TUT GUT"